Landtagswahl Hessen 2023

Wahlkreise zur Landtagswahl 2023 in Hessen:
Wo wir kandidieren

Wir treten in 6 Wahlkreisen zur Landtagswahl an, wo wir per Erststimme wählbar sind. Unsere Kandidierenden stehen für Sie bereit, lokale Klimathemen in den Wahlkampf zu bringen und den etablierten Parteien auf die Füße zu treten. Wir haben uns als Partei entschieden, keine eigene Landesliste aufzustellen:

Bei vergangenen Wahlen haben Klimalisten gezeigt, dass sie Potential für einen Sitz im Landtag haben. Aber das hessische Landtagswahlgesetz nimmt kleinen Parteien ihre Sitze weg und Ihnen damit quasi die freie Wahl. Wir machen das beste daraus und bieten Ihnen über die Erststimme die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen. Als Inspiration für Zweitstimmen listen wir einige andere Parteien auf, zu denen wir gute Kontakte haben.

Programm

Aufstellungsversammlung für Frankfurt, an der Rodungsschneise im Fechenheimer Wald

FAQ zur Wahl

  1. Warum eine Erststimme an große Parteien verschwendet ist

    Die Erststimme hat einen rein symbolischen Wert. In der Regel werden hier Politiker*innen der großen Parteien gewählt, die oftmals über ihre Landeslisten sowieso im Landtag sitzen oder andernfalls nur Kandidierende ihrer eigenen Partei dort ersetzen. Indem wir keine Landesliste aufstellen, haben Sie die Möglichkeit, mit einer Erststimme für die Klimaliste einen Unterschied zu machen. Sollten wir ein Direktmandat gewinnen, würden nach §10 Abs. (2) LWG Hessen alle Zweitstimmen auf den Stimmzetteln, die bei der Erststimme unseren Vorschlag angekreuzt haben, nicht ausgezählt sondern der betreffende Wahlkreis aus der Menge der Sitze, deren Besetzung aus dem Verhältnis der Zweitstimmen gebildet wird, herausgenommen und zu 100% an die Klimaliste gehen.
    Dass das passieren wird, ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber da eine Erststimme an eine Partei, die über 5% kommt, eben überhaupt nichts bewirkt, ist der symbolische Wert für Klimaschutz und die Aufmerksamkeit, die unsere lokalen Themen dadurch erfahren, der größtmögliche Nutzen, den eine Erststimme erreichen kann.

  2. Wen wählen bei der Zweitstimme?

    Selbstverständlich sind Sie frei in ihrer Wahl. Wir möchten hier als Inspiration einige Landeslisten aufführen, deren Kandidierende wir durch unsere Politische Arbeit teilweise kennen und die für Klimaschutz interessant sind.

    Die LINKE hat in den letzten Jahren das Thema Klimaschutz zentral in ihr Programm integriert. Sowohl von Menschen der Waldbesetzungen, als auch von eher konservativen Initiativen wird uns bestätigt, dass die Linken in Hessen immer wieder wichtige Anfragen zu Klima- und Umweltschutz im Landtag stellen. Deshalb hat sich auch Barbara Schlemmer entschieden, bei den Grünen aufzuhören und nun auf der Landesliste der Linken zu kandidieren. Derzeit ist nicht sicher, dass die Linken im Landtag bleiben werden. Jedenfalls wäre es für Klimaschutz unter allen realistischen Wahlergebnissen das am wenigsten Schlechte, wenn die Linken im Landtag bleiben.

    Die Piraten sind wie immer sehr qualifiziert in den Themen Digitalisierung und Datenschutz. Aber sie haben auch eine recht erfreuliche Klimapolitik entwickelt und waren mit uns in Lützerath dauerhaft aktiv bei der Besetzung. Die Piraten haben dafür einen erheblichen Teil ihrer finanziellen Mittel aufgewendet. Das spricht dafür, das man das Thema dort auch ernst nimmt. Zusätzlich sind die Piraten solide aufgestellt bei demokratischen Grundwerten und setzen sich, genau wie wir, gegen Prozentsperrklauseln ein.

    Die Wählerliste Klimaliste Hessen ist eine unabhängige Wählergruppe, die sich zu dieser Landtagswahl zusammengefunden hat. Sie ist, genau wie wir, dem gemeinsamen Grundkonsens der Klimalisten verpflichtet. Gemessen am Grundkonsens ist die Wählerliste Klimaliste also eine Alternative, soweit es darum geht, eine Stimme für das Klima abzugeben.

    Wir sind mit weiteren Parteien im Gespräch. Diese Liste wird bis zur Wahl vielleicht noch wachsen.

  3. 🤝 Kooperativ 🌱 Nachhaltig 📊 Wissenschaftlich - was bedeutet das?
    🤝

    Kooperative Politik bedeutet für uns, das etablierte Koalitionsdenken abzulegen. Bislang haben sich in deutschen Parlamenten meistens Koalitionen gebildet, wo eine möglichst knappe Mehrheit gegen eine Minderheit regiert. Macht wird durch den Mehrheitssieg einer Fraktion über die anderen legitimiert. Das bedeutet, dass immer knapp die Hälfte der Menschen mit der herrschenden Politik unzufrieden sein muss. Das ist kein besonders gutes System.

    Wir möchten ein demokratisches Landtagswahlgesetz, dass statt einer Prozenthürde gegen eine qualifizierte und divers aufgestellte Politik allen Wähler*innen mehrere Stimmen gibt, die ggf. auf verschiedene Parteien verteilt werden können. Dadurch können sich die Parteien besser spezialisieren und in ihren Fachgebieten viel differenziertere Lösungen anbieten. In der parlamentarischen Debatte müssen die Parteien dafür besser zusammenarbeiten. Das bedeutet Kooperation.

    Die großen Parteien integrieren um ihres Machterhaltes willen sehr verschiedene Strömungen, deren Differenzen untereinander größer sind, als die von uns zu vielen anderen Kleinparteien. Statt themenbezogener Kooperation geht es in den Parlamenten daher immer wieder nur um Machtkämpfe und das Abwälzen von Verantwortung. In diesem System hat finanzstarke Lobby ein leichtes Spiel und Klima- oder soziale Gerechtigkeit bleiben auf der Strecke.

    🌱

    Nachhaltige Politik heißt, dass es für kurzsichtiges politisches Handeln ohne eine Auseinandersetzung mit möglichen Folgen zu spät ist. Deshalb wägen wir genau ab welche Entscheidung langfristig am besten für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ist. Wir sind uns unserer Verantwortung für die nächste Generation bewusst und darum denken und handeln wir sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig.

    Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit ist auch auf das Verursacherprinzip zu setzen: Konzerne, die heute von den üppigen Gewinnen aus der Übernutzung unserer planetaren Resscourcen profitieren, müssen stärker für die Umstellung auf nachaltige Technologien in Verantwortung gezogen werden.

    Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, setzen wir im Wahlkampf auf Wiederverwendbare Plakatträger, hauptsächlich in A3 um diese mit dem Rad plakatieren zu können.

    📊

    Wissenschaftliche Politik heißt, dass wir nach wissenschaftlichen Arbeitsweisen vorgehen und unsere Forderungen evidanzbasiert formulieren. Das bedeutet insbesondere:

    • Dass die Erfüllung der formulierten Ziele überprüfbar sein muss.
    • Dass Quellen und Datensätze, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden, transparent gemacht werden.
    • Dass Ziele in klaren Zahlen quantifiziert und gestellte Anträge im Sinne des Programms dokumentiert werden.

Unsere Kandidierenden

  1. 3Wahlkreis Kassel Stadt I: Felix Koch (27) Hausmann
    Ich wurde 1995 im Landkreis Kassel geboren. 2014 bis 2022 habe ich Physik und Philosophie an der Universität Kassel studiert. Seit 2018 bin ich in der lokalen Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv. Dabei beschäftigt mich gerade besonders der Kassel Airport für den Stadt und Land im Jahr etwa 5 Millionen Euro an klimaschädlichen Subventionen bereitsstellen.
    Abgeordnetenwatch
  2. 25Wahlkreis Wetterau I: Wolfgang Leiendecker (63) Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
    Ich lebe in der Wetterau seit 1987 und war vor der Klimaliste noch nie Mitglied in einer Partei. Seit den 1970ern beschäftige ich mich damit, privat Energie zu sparen. In meiner Freizeit gehe ich gerne segeln oder anderem Wassersport nach, fahre mit dem Rennrad oder spiele Musik. Ich möchte Verkehrsinfrastruktur verbessern, Stromversorgung denzentralisieren, Wasserwirtschaft vorbereiten auf Wasserknappheit und in Bildung investieren.
    Abgeordnetenwatch
  3. 35Wahlkreis Frankfurt am Main II: Jochen Freyberg (59) Programmierer
    1979 habe ich bereits im ZDF von den Dimensionen des Klimawandels gehört. Das hat mich seitdem nicht mehr losgelassen, aber erst 2015 habe ich in Paris, an den Zäunen gerüttelt, damit es ein schärferes Klimaabkommen gibt. Seitdem bin ich Dauerdemonstrant vor allem gegen Kohlekraftwerke in Frankfurt, im Rheinland oder der Lausitz. Wenn der hessische Landtag das restliche Budget an Treibhausgasen, das Hessen rechtlich noch zusteht, nicht klar benennt, geschweige denn seine Maßnahmen daran ausrichtet, kann er nicht davon sprechen, dass er die 1,5 Grad Grenze von Paris ernsthaft einhalten will. Nur wenn wir es schaffen, das Klima sogar wieder etwas abzukühlen, können wir langfristig sicher vor katastrophalen Kipppunkten sein.
    Abgeordnetenwatch
  4. 49Wahlkreis Darmstadt Stadt I: Andre Challier (31) Software-Entwickler
    Ich bin im Landkreis Limburg-Weilburg aufgewachsen und begann mein Studium 2011 in Darmstadt. Inzwischen habe ich mich in meiner Wahlheimat als freiberuflicher Software-Entwickler niedergelassen.
    Beruflich und Privat beschäftigt mich besonders das Themengebiet Verkehr und ich bin der festen Überzeugung, dass Darmstadt mit seinen diversen Bürgerbewegungen, Vorreiter für moderne und CO2-arme Mobilität und bessere Lebensqualität sein kann. Da die Rufe nach Modernisierung, hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise, stets zugunsten der Automobilindustrie verhallen, möchte ich mich politisch für die Verkehrswende einsetzen.
    Abgeordnetenwatch
  5. 50Wahlkreis Darmstadt Stadt II: Mitja Stachowiak (30) Elektroingenieur
    Ich bin Gründungsmitglied der Partei Klimaliste und Landesvorsitzender in Hessen. Ich habe bereits für die Bundestagswahl und die Bürgermeisterwahl in Roßdorf kandidiert, einer Nachbargemeinde meines Wohnorts Reinheim. Derzeit bin ich außerdem Kandidat zur Bürgermeisterwahl in Bickenbach.
    Ich beschäftige mich mit einem Ausbau der Odenwaldbahn, einer Stadt-Land-Bahn nach Darmstadt und setze mich gegen den Bau diverser neuer Straßen in Hessen ein. Dafür war ich über den Winter bei der Waldbesetzung im Fechenheimer Wald in Frankfurt dabei.
    Abgeordnetenwatch
  6. 52Wahlkreis Darmstadt-Dieburg II: Alexandra Arndt (30) Studentin
    Seit 2012 wohne ich in Reinheim. Ich studiere Geschichte und Soziologie an der TU Darmstadt. Nebenberuflich erteile ich Nachhilfeunterricht in den Fächern Englisch, Deutsch und Spanisch. Ich bin Gründungsmitglied der Partei Klimaliste und Vorsitzende des Kreisverbands Darmstadt-Dieburg. Für die Klimaliste sitze ich im Denkmalbeirat des Landkreises Darmstadt-Dieburg.
    Ich stelle mich dem Ausbau der B45 bei Groß-Umstadt entgegen und möchte stattdessen die Voraussetzungen für Schienengüterverkehr auf der Odenwaldbahn schaffen. Ferner setzte ich mich gegen Lichtverschmutzung und die Belastung der Gewässer durch Nitrat und Chmieabwässer ein.
    Abgeordnetenwatch

Programm

Wir haben bei unserem Landesparteitag am 27.8.2023 unser Landtagswahlprogramm beschlossen. Wir konzentrieren uns vornehmlich auf bestimmte Themen, die auch durch unsere Kandidierenden vor Ort vertreten werden.

Kapitel Klimaziele Klimaziele Über Klimagerechtigkeit und das hessische Klimaschutzgesetz Kapitel Mobilität Mobilität Verkehrswende in Hessen: Regiotram, Radwegebau und Nettonull für Straßenfläche Kapitel Wärmewende Wärmewende Kommunale Wärmeleitplanung, kalte Nahwärme, KWK als rein stromgeführte Anlagen Kapitel Elektrizität Elektrizität HGÜ, kleinere Strompreiszonen, Ausstieg aus Monokulturen für Biomasse, PV- und Windenergieausbau Kapitel Bildung Bildung Inklusionsförderung, integrierte Gesamtschulen, Recht auf lebenslanges Lernen Kapitel Gesundheit Gesundheit ME/CFS-Betroffenen helfen Kapitel Ökologie Ökologie Kontrollinstanz für Hessen-Forst, Wasserverschwendung und Lichtverschmutzung reduzieren Kapitel Katastrophenschutz Katastrophenschutz Anpassung an Hochwasser und Hitzewellen, Stärkung von Feuerwehr und THW Kapitel Demokratie Demokratie Wahlrecht mit 16, kumulieren mehrerer Stimmen bei allen Wahlen, Prozenthürden abschaffen