Ökologie
Das wesentliche Problem des menschengemachten Klimawandels ist, dass dieser derzeit 20 mal schneller verläuft, als die meisten natürlichen Schwankungen dieser Größenordnung in der
Erdgeschichte. So können Vegetationszonen nicht Schritt halten und Arten sich nicht anpassen. Erst recht nicht solche, deren Populationsgröße durch menschliche
Einflüsse ohnehin schon auf ein Bruchteil ihres früheren Bestands geschrumpft ist. Um eine klimaresiliente Ökologie zu unterstützen, müssen wir Biodiversität fördern
und der Natur mehr Raum geben.
Wald & Forstwirtschaft
Hessen kann zurecht sehr stolz auf seine Wälder sein. Mit über 40 % nimmt der Wald einen großen Teil in Hessen einhttps://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Wald-Holz/Tabellen/waldflaeche-bundeslaender.html
und bietet Schutz für Tiere und Menschen. Um klimaneutral zu werden, ist ein gesunder Wald von großer Bedeutung, da er viel CO2 bindet. In den letzten
Jahren hat der Zustand des Waldes stark eingebüßt, daran zu Sehen, dass der Anteil starker Schäden in 2021 mit 8 % fast dreimal so hoch ist wie der Mittelwert
der Jahre 1984-2020. Die Jahre 2019-2021 weisen aber weit überdurchschnittliche Werte auf, dies geht aus dem Waldzustandsbericht 2021 hervor.Walszustandsbericht 2021: https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2021-11/wzbhessen2021.pdf
Neben der Energie- und Verkehrwende braucht es deshalb auch eine Waldwende.https://www.openpetition.de/petition/online/waldwende-in-hessen-jetzt
Mindestens 15 % der Wälder in öffentlichem Eigentum sollten als Waldschutzgebiet ausgewiesen werden, das nicht gerodet oder forstwirtschaftlich genutzt werden darf.
Der Verkauf von Holz aus Schutzgebieten kann dann nur noch in begründeten Ausnahmefällen erfolgen wie z. B. bei naturschutzfachlich gebotener Entfernung
von invasiven Baumarten. Mit steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels ist der Wald als vielversprechende Erholungsstädte für Mensch und Tier zu
betrachten. Aufgrund dessen, ist die wirtschaftliche Holznutzung der Erholungsnutzung unterzuordnen.
Der Landesbetrieb Hessen-Forst, betreut rund 70 % der hessischen Waldfläche. Da dies eine so wichtige Aufgabe für die Zukunft ist, darf die Verantwortung über eine
gesunde und zukunftsfähige Forstwirtschaft nicht allein bei Hessen-Forst liegen. Um massive Schäden an unserem Wald vorzubeugen, braucht es daher eine Kontrollaufsicht
durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).
Landwirtschaft
Landwirtschaftliche Anpassung an den Klimawandel: In Zukunft ist damit zu rechnen, dass einige der Ernten der traditionellen Nutzpflanzen in Hessen nicht ausreichend
ertragreich sein werden. Um Landwirte zu unterstützen sind ertragsversprechendere und biodiversitätsfördernde Alternativen, zum Beispiel Nutzpflanzen wie Silphie, zu
fördern. Auch der Aufbau der Landnutzung lässt sich an den Klimawandel anpassen. Hier ist AgroforstwirtschaftInformationen zu Agroforst: https://agroforst-info.de/
eine nachhaltige und zukunftsfähige Alternative die es zu fördern gilt.
Urbane Flächen, Siedlungen
Bis 2030 ist die Netto-Neuversiegelung von Fläche auf Null zu reduzieren. Neubauten dürfen nur noch auf bereits bestehenden Siedlungs- und Verkehrsflächen entstehen.
Bestehende Siedlungs- und Verkehrsflächen sollen effektiver genutzt werden. Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung muss flächendeckend eingehalten werden.
Nicht mehr benötigte Siedlungs- und Verkehrsflächen müssen entsiegelt/renaturiert werden.
Moore
Moore können große Mengen Kohlenstoff dauerhaft binden. Das macht sie zu einem maßgeblichem Element bei der Bewältigung der Klimakrise. Die Wiedervernässung von
trockengelegten Mooren ist der einzige Weg, um deren ungehinderte Treibhausgasemissionen zu verhindern. Intakte Moore können in Zukunft dann auch wieder neuen Kohlenstoff
speichern.https://hessen.nabu.de/wirueberuns/stiftung/zieleundprojekte/niedermoorprojekt/moore/index.html
Wir Fordern:
- Die Unterschutzstellung sämtlicher intakter Moorflächen.
- Ein großflächiges Wiedervernässungsprogramm.
Wasserversorgung
Die Wasserversorung vor allem von Menschen und Nahrungspflanzen wird durch den Klimawandel zunehmend schwieriger. Versiegelung und trockene Böden behindern die Neubildung
von Grundwasser, dessen Qualität durch Überdüngung in der Landwirtschaft zusätzlich beeinträchtigt wird. Zunhemende Dürren stellen ein immer größeres globales Problem dar,
das durch den Schutz der Wasserresourcen dringend abgefedert werden muss.
Die Trinkwasserversorgung liegt deshalb eindeutig im öffentlichen Interesse und darf nicht privatwirtschaftlich organisiert werden.
Gegen Verschwendung und den Verlust von Wasser müssen verschiedene Maßnahmen organisiert werden.
- Das Leitungssytem muss hinsichtlich möglicher Lecks überwacht werden.https://www.bund-hessen.de/pm/news/hohe-trinkwasserverluste-kommunale-rohrleitungsnetze-suedhessen/ oder https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/netze/wasserverluste-prein1905.pdf
- Für das Kanalsystem sind wassersparende Reinigungsmethoden zu entwickeln. Das Spülen mit Trinkwasser sollte unterbleiben.
- Für Neubauten und Kernsanierungen ist eine Brauchwassernutzung vorzuschreiben. Dazu sind die Gebäude mit getrennten Wasserleitungen auszustatten und eine Zisternen für Regenwasser, Duschwasser, Spülwasser, Waschwasser (aus der Waschmachine) einzubauenhttps://umwelt.hessen.de/presse/umweltministerin-stellt-massnahmenplan-vor (mit Filteranlage). Das Wasser aus dieser Zisterne kann für die WC-Spülung verwendet werden.
- Die Einbringung von Düngemitteln durch die Landwirtschaft muss soweit reduziert werden, dass eine Gefährdung des Grundwassershttps://umwelt.hessen.de/wasser/grundwasser-und-wasserversorgung oder https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserwirtschaft/oeffentliche-wasserversorgung#grundwasser-ist-wichtigste-trinkwasserressource ausgeschlossen ist.
- Bei Wasserknappheit muss der Privatverbrauch pro Kopf und nicht pro Quadratmeter limitiert werden.
- Es ist vor Eintreten von Wasserknappheit eine Priorisierung der Wasserzuteilung zu definieren.https://www.hessenschau.de/wirtschaft/wie-kommunen-in-hessen-die-wasserversorgung-sichern,wasserknappheit-wasserverbrauch-100.html
- Der Verbrauch privater Unternehmen darf nicht zu Lasten der öffentlichen Wasserversorgung gehen.
Wasserversorgung in der Wetterau
Lichtverschmutzung
Menschen benötigen Licht. Häufig werden allerdings auch Nachts ungenutzte Strassen beleuchtet. In der Vergangenheit wurde die Strassenbeleuchtung häufig in der
Nacht abgeschaltet. Inzwischen ist es vollkommen normal die Strassenbeleuchtung die ganze Nacht eingeschaltet zu lassen. Darunter leiden nicht nur Tiere und
Pflanzen, sondern auch die Menschen.https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/opinions_layman/artificial-light/de/index.htm
Der Umstieg auf LEDs sorgt Klimapolitisch für eine Einsparung an Energie. Unglücklich ist, dass bei LED-Beleuchtung gerne hohe Farbtemperaturen verwendet werden,
da das menschliche Auge beim skotopischen Sehen (Nachtsehen) blaues Licht besser wahrnimmt. So kann mit einer geringeren Strahlungsleistung der gleiche wahrnehmbare
Lichtstrom erzeugt werden. Das kurzwellige Licht lockt aber auch Insekten besonders stark an und beufeuert das sowieso schon dramatische Insektensterben.https://www.nabu-stuttgart.de/naturschutz-in-stuttgart/insekten/insekten-und-lichtverschmutzung/#gsc.tab=0
Darüber hinaus stört es den Biorythmus des Menschen.
Deshalb fordern wir:
- Analysen zu welchen Tagen und Zeiten welche Strassen tatsächlich genutzt werden, um in Zeiten der Ruhe das Licht abschalten zu können.
- Eine Prüfung welche Helligkeit zu welcher Uhrzeit tatsächlich benötigt wird. Ggf. Reduktion der Helligkeit zu bestimmten Uhrzeiten.
- Eine Untersuchung, ob eine Berücksichtigung der Helligkeit des Mondes ebenfalls bei der Abschaltung von Laternen berücksichtigt werden kann.
- Eine Erhöhung der Sicherheit durch Möglichkeiten der Anschaltung von einzelnen Strassenzügen auf Bedarf (Knopfdruck entsprechend Flurlicht, Bewegungsmelder oder per SMShttps://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/strassenlicht-per-sms-100.html)